Halland, das Campingparadies an der Westküste

Die Landschaft Halland entspricht zum Großteil dem Regierungsbezirk Halland, auch wenn kleinere Teile Skånes (Schonens) und des Västra Götalands mit zur Landschaft gehören, jedoch von den Nachbarregionen aus regiert werden. Halland selbst beschreibt sich als Campingparadies, was natürlich nur ein Teil der Wahrheit ist, denn die Küstenlandschaft an der schwedischen Westküste bietet weitaus mehr als Campingplätze und Sandstrände.
 
Wie der gesamte Küstenstreifen Südschwedens, so geht auch die Geschichte Hallands bis zur Eiszeit zurück und war mit Sicherheit bereits zur Steinzeit bewohnt, wovon zahlreiche historische Funde zeugen. Zur Bronzezeit gehörte Halland sogar mit zu den reichsten Gegenden Schwedens und die Handelsverbindungen reichten weit in den Süden. Das Wachstum der Region wurde jedoch ab dem 13. Jahrhundert durch seine geografische Lage stark gebremst, da Halland dann über Jahrhunderte hinweg die Pufferzone zwischen den schwedischen und dänischen Kämpfen bildete.

Das Bohuslän
Foto: Herbert Kårlin

Die Region Halland verfügt über keine größeren Städte, denn selbst Halmstad, die größte Stadt der Region, verfügt nur über knapp 60.000 Einwohner und die sechstgrößte Stadt der Landschaft, Laholm, zählt etwas mehr als zehn Prozent der Einwohner von Halmstad. Lindome mit seinen rund 11.000 Einwohnern nimmt eine besondere Stellung der Region ein, da diese Gemeinde regierungsmäßig ins Västra Götaland gehört. Auch wenn man in Halland, wie überall in Schweden, für die zentralen Orte die Bezeichnung Stadt benutzt, so wurde dieser Begriff mit der Kommunalreform des Jahres 1971 abgeschafft und durch Kommune ersetzt.
 
Die Natur Hallands kann in drei Teile eingeteilt werden, die nicht nur eine unterschiedliche Bewachsung aufweisen, sondern die sich von der gesamten ökologie unterscheiden. Zum einen findet man den relativ dicht besiedelten Küstenstreifen mit seinen landwirtschaftlichen Flächen, der dann von einem Gebiet abgelöst wird, das aus Mischwald und landwirtschaftlichen Flächen besteht und schließlich in den Nadelwald übergeht. Auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche kann man daher im Halland sehr unterschiedliche Pflanzen und Tiere entdecken.
 
Auch wenn die Landschaft Halland mit seinen 4786 Quadratkilometer zu einer der kleineren Regionen Schwedens gehört, der höchste Punkt nur 226 Meter über dem Meeresspiegel liegt und die Fahrradwege relativ gut ausgebaut sind, so ist die Landschaft in seiner gesamten Vielfalt im Grunde nur mit dem Auto zu entdecken, das eben bisweilen einem Fahrrad Platz machen sollte oder ruhen darf während man eine längere Wanderung unternimmt, da man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr viel Zeit verliert und mit Sicherheit nicht billiger kommt als mit einem Auto, selbst wenn man dieses mieten sollte.