Sehenswürdigkeiten in Göteborg

Der Gustav Adolf Torg
Das Gustav Adolf Torg bildet gewissermaßen das Zentrum des von König Gustav II. Adolf gegründete Göteborg. Der Stortorget, wie er früher genannt wurde, war der Marktplatz und gleichzeitig der Ort, der über den großen Hafenkanal optimal erreicht werden konnte. Heute werden die historischen Gebäude um den Platz, also das Rathaus, die Börse, das Stadthaus und das Wenngrenska Haus von der Stadtverwaltung genutzt, wobei im Zentrum des alten Marktplatzes die Statue des Stadtgründers in die Höhe ragt.
 
Das Rathaus in Göteborg
Das Rathaus in Göteborg besteht im Erdgeschoss noch aus einem älteren Teil, der bereits 1672 entstand, heute jedoch hinter der neuen Fassade verborgen ist. Das Gebäude, das man heute sehen kann, wurde erst 1936 fertig gestellt und ist der Arbeitsplatz für rund 100 Personen. Der bedeutendste, moderne Teil des Rathauses wurde von Gunnar Asplund gezeichnet, einem der bedeutendsten Architekten Schwedens. Hinter dem Balkon des älteren Gebäudes liegt der Hochzeitssaal des Rathauses.
 
Das Stadthaus in Göteborg
Das Stadthaus Göteborgs, das man am Stadtwappen über dem Eingang gut erkennen kann, liegt an der gleichen Stelle wie das erste, noch provisorische, Stadthaus, das bereits 1621 an dieser Stelle lag. Nach einem Brand wurde im Jahr 1759 dann das neue Gebäude errichtet, das 1823 noch einige Veränderungen erlebte. Ursprünglich waren in diesem Gebäude die Polizei, die Feuerwehr, ein Gefängnis und Lagerräume untergebracht. Heute liegen hier die Büro und Versammlungsraume des Stadtrates.
 
Die Börse in Göteborg
Auch wenn die Kaufleute Göteborgs bereits 1661 die Genehmigung erhielten am Gustav Adolf Torg eine Gillestuga, also ein kleineres Gebäude für Versammlungen, zu errichten, so sollte sich erst 1781 eine Börsengesellschaft gründen, die sich dafür einsetzte Geld für eine Börse zu sammeln. Erst 1844 konnte dann der damalige König Oscar I. den Grundstein für das neoklassische Gebäude legen, das heute vor allem für größere Empfänge der Stadt Göteborg genutzt wird.

Die Feskekôrka (Fischkirche)
Foto: Herbert Kårlin

Die Domkirche in Göteborg
Natürlich wurde bereits bei der Stadtgründung Göteborgs an eine Stadtkirche gedacht, aber auf Grund mehrere Großbrände ist von den früheren Kirchen, die alle an der gleichen Stelle standen, der tiefsten Stelle der Stadt, nichts mehr zu sehen. Die heutige Domkirche zeigt bereits am Hauteingang im klassizistischen Stil, dass sie nur bis 1815 zurückreicht. Auch wenn man im allgemeinen nur von der Domkirche Göteborgs spricht, so heißt sie eigentlich Gustavi Kirche, und erhielt ihren Namen nach dem Gründer der Stadt.
 
Die Deutsche Kirche in Göteborg
Wie schon die Domkirche, so handelt es sich auch bei der Deutschen Kirche, die auf einem Hügel erbaut wurde, nicht mehr um das Originalgebäude, sondern sie wurde ebenfalls, nach einigen Bränden, erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts im heutigen Stil fertiggestellt. Die Deutsche Kirche wurde nach der Tochter des Stadtgründers benannt und heißt daher in Wirklichkeit Christina Kirche. Ein Kleinod dieser Kirche ist ein Glockenspiel mit 42 Glocken, dem man als Besucher der Stadt wirklich einmal lauschen sollte.
 
Die große Markthalle in Göteborg
Da der Kungstorget schon seit 1848 der Marktlatz für Fleisch, Butter, Käse und Mehl war, war es nicht verwunderlich, dass man dort auch plante die Markthalle Göteborgs zu bauen. Obwohl der Stadtrat diesen Bau erst 1887 genehmigte, wurde die Markthalle schon im Januar 1889 eingeweiht. An den damals 89 Ständen durften dann jede Art von Lebensmittel gehandelt werden, wobei die Stände so gefragt waren, dass am ersten Verkaufstag kein Platz mehr frei war. Die gesamte, im Originalzustand restaurierte, Markthalle wurde von der Mechanischen Werkstatt in Göteborg erbaut, sie sonst vor allem im Schiffbau aktiv war.
 
Das Krönungshaus in Göteborg
Das Krönungshaus ist das zweitälteste Gebäude Göteborgs, das nur deshalb erhalten blieb, weil es mit Ziegel erbaut wurde. Natürlich wurde dieser Bau, der im holländischen Stil entstand, nicht als Krönungshaus gebaut, sondern war das Zeughaus der Stadt, das 1654, nur vier Jahre vor dem Friedensschluss mit Dänemark, fertiggestellt wurde. Dass das Gebäude als Krönungshaus bekannt wurde, liegt daran, dass im Erdgeschoss im Jahr 1660 der Reichstag abgehalten wurde und König Karl X. Gustav dann plötzlich in Göteborg starb, aber im Reichstag noch durchsetzen konnte das sein vierjähriger Sohn am 1. März des Jahres zum König ausgerufen wurde.

Der Läppstiftet (Lippenstift)
Foto: Herbert Kårlin

Lilla Bommen in Göteborg
Lilla Bommen ist das Gebiet um den gleichnamigen Freizeithafen, der ursprünglich den nördlichen Wallgraben bildete und ab Ende des 19. Jahrhunderts der bedeutendste Binnenhafen Göteborgs war. Schon seit 1938 kann man bei Lilla Bommen allerdings nichts mehr vom Kanalsystem sehen, vom Freizeithafen abgesehen, da der Kanal weitgehend aufgefüllt wurde. Lilla Bommen ist jedoch nicht nur von geschichtlichem Interesse, denn hier findet man auch das Hochhaus "Lippenstift", den Viermaster Barken Viking und das Göteborger Operhaus. Von hier aus hat man auch einen Blick auf den Freihafen und das Bananenpier.
 
Feskekôrka, der Fischmarkt in Göteborg
Die Göteborger Fischkirche hat natürlich, außer dem Aussehen, absolut nichts mit einer Kirche gemeinsam, sondern es handelt sich dabei um die Fischhalle, die an dieser Stelle im Jahr 1874 eingeweiht wurde. Allerdings hatten damals die meisten Fischhändler Göteborgs nicht das Geld um sich in der Halle einen Stand zu mieten, so dass der meiste Verkauf vor dem Gebäude und direkt von den Booten aus stattfand. Den Namen Fischkirche erhielt der Bau auf Grund seiner Architektur, denn die Fischhalle birgt Zeichen der norwegischen Stabkirchen, Elemente der frühen Nationalromantik, einen Teil an Experimentalarchitektur und zudem Fenster der gotischen Steinkirchen.
 
Die Residenz in Göteborg
Die Residenz ist das älteste erhaltene Wohnhaus Göteborgs und wurde bereits 1650 als Wohnhaus eines Grafen eingeweiht. Bereits sieben Jahre später ging das Gebäude in königlichen Besitz über und seit dem Jahr 1700 handelt es sich um den Wohnsitz und das Empfangsgebäude der Regionalregierung des Västra Götalands. In diesem Gebäude starb auch König Karl X., jener König, der hier während des Reichstages 1660 seinen Wohnsitz hatte. Bedeutende Staatsgäste werden in der Residenz nicht nur empfangen, sondern wohnen auch in dem für die öffentlichkeit gesperrten Gebäude.
 
Das Gathenhielmska Haus in Göteborg
Das Gathenhielmska Haus ist das einzige bürgerliche Holzhaus Göteborgs, das bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Lars Gathenhielm war der bedeutendste schwedische Freibeuter, der für seine enorme Leistung vom damaligen König das Gebiet rund um dieses Gebäude erhielt. Allerdings wohnte Gathenhielm nie in diesem Haus, sonder es wurde erst nach seinem Tod von seiner Witwe aufgekauft, die es dann dem gemeinsamen Sohn weitervererbte. Das Haus ist auch von der Architektur her von großem Interesse, da es eine Mischung aus karolinischer und spätbarocker Bauweise ist und mehr oder weniger am Eingang zum Gathenhielms Kulturreservat liegt.