Kristianstad, die tiefstliegende Stadt Schwedens

Wie sehr viele Städte in Skåne (Schonen), so wurde auch Kristianstad noch von einem dänischen Herrscher gegründet, in diesem Fall von Kristian IV., der der Stadt auch seinen Namen verlieh. Die Geschichte Kristianstads weicht daher von der Gründung im Jahre 1614 bis zum Frieden von Roskilde stark von den nördlicher liegenden schwedischen Städten ab. Die rein schwedische Entwicklung Kristianstads begann sogar erst Ende des 17. Jahrhunderts, von der Architektur abgesehen, da diese in Südschweden noch im 20. Jahrhundert gewisse dänische Einflüsse zeigt.
 
Die Gründung Kristianstads hatte die Folge, dass sowohl Vä als auch Åhus ihre Stadtrechte verloren, zwei Städte, die weitaus älter sind als Kristianstad, wobei Vä heute vollkommen in die neue Stadt eingegliedert ist. Kristian IV. benötigte um jene Zeit eine stark befestigte Stadt, die den schwedischen Angriffen standhalten sollte und schuf daher eine Stadt, die von Festungen, Erdwallen und Wallgräben umgeben war, auch wenn dies den Vormarsch des schwedischen Heers nicht sehr lange verhindern konnte, denn nur 44 Jahre nach der Gründung fiel Kristianstad dennoch an Schweden.

Der Stora Torget in Linköping
Foto: Herbert Kårlin

Kristianstad ist mit einem Tiefstpunkt von 2,41 Meter unter dem Meeresspiegel die tiefstliegende Stadt Schwedens und Teile davon müssen daher durch Dämme und Pumpen ständig vor überschwemmungen geschützt werden. Gleichzeitig verhalf diese Situation der Stadt auch dazu den Ruf zu erhalten das Zentrum des Wasserreichs zu sein, was man auch deutlich an den Sumpfgebieten und dem reichen Pflanzen- und Tierleben der Umgebung bemerken kann. Während früher diese Umgebung teilweise schwer zugänglich war, kann sie der heutige Tourist auf Wanderwegen und vom Fahrrad aus entdecken.
 
Aus der schwedischen Militärstadt Kristianstad mit seinen Renaissancebauten entwickelte sich während der letzten 20 Jahre eine moderne südschwedische Stadt und an die Soldaten, die früher das Stadtbild prägten, erinnert heute fast nur noch das Regimentsmuseum. Der bekannteste Bau Kristianstads ist allerdings die vom Holländer Lorenz van Steenwinckel zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebaute Dreifaltigkeitskirche, die man an der damals höchsten Stelle der Stadt erbaute. Diese Kirche wird als die schönste Renaissancekirche des nördlichen Raums bezeichnet.
 
Im Zentrum Kristianstads sind bis heute zahlreiche Gebäude aus dem 17. und 18. Jahrhundert erhalten, was der Tatsache verdanken ist, dass man hier von Grund auf mit Stein baute und weitgehend auf Holz verzichtete, das in den von Schweden gegründeten Städten überwiegend verwendet wurde. Die Umgebung Kristinastads ist natürlich nicht nur ein Reich des Wassers, denn hier findet man auch sehr ausgedehnte Buchenwälder und landwirtschaftliche Fläche, denn man darf nicht vergessen, dass ganz Skåne (Schonen) die Kornkammer Schwedens ausmacht.
 
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