Helsingborg, die zentrale Stadt am Öresund

Helsingborg gehört mit zu den ältesten Städten Schwedens, wobei die erste Ansiedlung gegen 900 festzustellen ist, wobei diese Engstelle zwischen Schweden und Dänemark auch für die Wikinger bereits von großer Bedeutung war. Auf jeden Fall wird Helsingborg bereits von Adam von Bremen gegen 1070 genannt und 1085 auch in einem Gabenbrief des dänischen Königs Knut dem Heiligen. Im Mittelalter galt das Schloss in Helsingborg, von dem heute nur noch der Turm Kärnan existiert, dann als die bedeutendste Festung auf dem heutigen schwedischen Festland, was sich auch aus den zahlreichen Konflikten, die an dieser Stelle abspielten, erklären lässt.
 
Auf Grund der zahlreichen Kämpfe zwischen Dänemark und Schweden konnte Helsingborg erst sehr spät eine kleinere Industrie aufbauen und sich zur Umschlagstadt für Waren entwickeln, denn erst nach dem Frieden von Roskilde im Jahre 1658 kehrte hier Ruhe ein. Nach einem Jahrhundert Frieden begann der Aufbau Helsingborgs im 19. Jahrhundert, als andere Städte Schwedens längst ihre Blütezeit hatten. Vor allem der Hafen Helsingborgs sorgte dann dafür dass sich die Stadt allerdings sehr schnell entwickeln konnte. Als 1892 auch noch die erste ständige Fährverbindung zwischen Helsingborg und Helsingör geschaffen wurde, entwickelte sich die Stadt am öresund zur fünftgrößten Stadt Schwedens.

Das Zentrum Helsingborgs
Foto: Herbert Kårlin

Die Stadt Helsingborg ist sehr stark von der etwas zurückliegenden Erhöhung längs der Küste, genannt Landborgen, beeinflusst und daher mit ihre langgezogenen Ausdehnung geradezu einzigartig unter den schwedischen Städten, denn alle wichtigen Bauten befinden sich an einem engen Küstenstreifen, was auch Carl von Linné bei seinem Besuch deutlich notierte.
 
Auch architektonisch unterscheidet sich Helsingborg deutlich von anderen schwedischen Städten, denn da sich die Stadt erst im 19. Jahrhundert entwickelte, kann man hier deutlich die Entwicklung der neoklassischen Monumentalbauten dieser Zeit, über den Jugendstil bis zur Funkisepoche sehr deutlich verfolgen. Insbesondere der Unterschied zwischen dem neugotischen Rathaus und dem modernistischen Konzerthaus der Stadt fällt sehr deutlich ins Auge.
 
Bei einem Besuch in Helsingborg gehört die Mariakirche, einer Pseudobasilika, die zum Teil bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, geradezu zu einem Muss. Allerdings sollte man auch des Freilichtmuseum Fredriksdal mit seinen historischen Gebäuden aus Skåne (Schonen) und natürlich das Tropikariet mit Tieren aus der ganzen Welt, die man hier einem einem nahezu natürlichen Milieu findet, nicht vergessen.
 
Nicht weit von Helsingborg entfernt liegen auch die Ramlösa Quellen mit den ehemaligen Kurgebäuden und das Schloss Sofiero, das von Mitte April bis Mitte September täglich geöffnet hat und die beide zu einem Erlebnis einladen. Den Park des Schlosses kann man ganzjährig besuchen, muss ihn im Sommer jedoch mit vielen Picknickern teilen.
 
Mehr über Helsingborg:
Der Hafen in Helsingborg hat Geburtstag
Die Ramlösa Heilquelle bei Helsingborg
Der Filborna skogspark in Helsingborg