Göteborg, die Hafenstadt Skandinaviens

Göteborg ist mit seinen über 530.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Schwedens und hat den Vorteil dass ihr Klima vom Golfstrom beeinflusst wird, es dort also durchschnittlich weitaus wärmer ist als in vielen Teilen Deutschlands und man bisweilen selbst im Winter nicht das Gefühl hat im hohen Norden zu sein.
 
Wenn man heute von Göteborg spricht, so meint man gundsätzlich die von Gustav II. Adolf gegründete und damals extrem gut befestigte Stadt, auch wenn es sich dabei um den fünften Versuch handelte an der Mündung des Göta älv eine schwedische Handelsstadt zu errichten. Aber die schwierige politische Lage bis zum Frieden von Roskilde im Jahre 1658, verursachte den vier Vorgängern des endgültigen Göteborgs erhebliche Probleme und forderten eine neue, endgültige Lösung. Da die vorhergehenden Städte nicht befestigt waren und die Feinde, Dänemark und Norwegen, von zwei Seiten die Stadt bedrohten und immer wieder angegriffen hatten, wollte Gustav II. Adolf eine endgültige und sichere Lösung für Göteborg schaffen und dauerhaft die Mündung des Göta Älv sichern.

Der Hafen bei Lilla Bommen
Foto: Herbert Kårlin

Wie jede Großtstadt dieser Ordnung kann man Göteborg in einem Tag nur erschnüffeln, was auch daran liegt, dass die interessanten Stellen der Stadt nicht nur im Göteborg innerhalb des Wallgrabens zu finden sind, jenem Teil der Stadt, die König Gustav II. Adolf einst als Handelsstadt mit der Öffnung zum freien Meer gründete.
 
Selbst wer die rund 20 Museen Göteborgs nicht besuchen will, benötigt etwa drei Tage um die schönsten und interessantesten Stellen der Stadt zu entdecken. Einen Tag sollte man der Stadt innerhalb des Wallgrabens widmen, da man hier noch einen kleinen Einblick in den Charakter Göteborgs aus dem 17. Jahrhundert gewinnen kann, auch wenn ein Teil der ursprünglichen Kanäle zugeschüttet wurde, die zwei wichtigsten Kirchen drei Bränden zum Opfer fielen und von den ersten Gebäuden der Stadt nur noch zwei erhalten sind, ein ursprü:nglich militärischer Bau und eines der ersten Steinhäuser der Stadt.
 
Bereits die noch erhaltenen Reste der einstigen Befestigungen, die erste Ansiedlung der Arbeiter Göteborgs im Stadtteil Haga, der Vergnügungspark Liseberg und die Paradestraße Göteborgs, der Kungsportsavenyn, deren Häuser ab Ende des 19. Jahrhunderts vom Geldadel Göteborgs bewohnt waren, liegen außerhalb der Stadt, die Gustav II. Adolf für die Händler bestimmt hatte.

Stadtführung Göteborg

Und dann darf man nicht vergessen, dass sich ein Teil der bedeutendnsten Geschichte Göteborgs am "anderen" Ufer der Flusses abspielte, auf der Insel Hisingen, der fünftgrößten Insel Schwedens, dort wo man die schönste Flusswanderung findet und das Göteborg des 17. Jahrhunderts aus einer ganz anderen Perspektive sieht.
 
Ein Besuch Göteborgs bleibt aber auch unvollständig so lange man nicht den Botanischen Garten und vor allem den Schlosswald mit seinen Landschaftsstugor und dem kleinen Zoo besucht hat, denn an diesen Orten verbringen die Bewohner einen großen Teil ihrer Freizeit und dort finden die wichtigsten Feste Göteborgs statt. Noch etwas weiter entfernt sind dann die beiden Seen Delsjön, deren Geschichte bis zur Eiszeit zurückreicht und deren Ufer bewohnt waren lange bevor das erste der fünf Göteborgs gegründet wurde.
 
Wenn man dann noch die schönsten Ausflüge in die nächste Umgebung machen will um die Schären vor Göteborg, Marstrand, die Festung Bohus, das Schloss Gunnebo oder auch das Mühldorf in Mölndal zu sehen, so benötigt man auf jeden Fall eine Woche um Göteborg etwas näher zu kommen.
 
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